Heimatmuseum Malmsheim

Der Heimatverein Rankbachtal e.V. wurde am 4. September 1987 von heimatgeschichtlich interessierten Bürgern der beiden Ortsteile Renningen und Malmsheim gegründet. Er hat seinen Sitz in der Stadt Renningen.

 

Der Verein hat derzeit 170 Mitglieder.

 

Entsprechend seiner Satzung fördert der Verein Heimatpflege und Heimatkunde, Ortsgeschichte, Volkskunde und Naturkunde. Er setzt sich auch ein für die Pflege und Erhaltung von Denkmälern aller Art und kulturhistorisch bedeutsamer Gegenstände.

 

Seit 1991 betreibt der Verein in einer umgebauten ehemaligen Scheuer aus dem 18. Jahrhundert ein Heimatmuseum. Daneben widmet er sich mit der Organisation von Ausflügen, Exkursionen, Vorträgen sowie der Herausgabe von Chroniken und kleinen Schriften der lokalen und regionalen Heimatgeschichte.

 

 

So könnte die Hofanlage Merklinger Straße 10 um 1900 ausgesehen haben

(Rekonstruktionszeichnung von R. Gäfgen)

Das Museum ist untergebracht in einer umgebauten Scheuer aus dem 18. Jahrhundert, die einst Teil einer für den Nordwesten Württembergs bis um 1800 typischen Hofanlage war („Zweiseit- oder Dreiseithof“). Diese Höfe säumten einst in dichter Reihe auch die Nordseite der Merklinger Straße. Dabei ist die Giebelseite des Wohnhauses zur Straße gekehrt, die Scheuer steht dahinter quer auf der vollen Breite des Grundstücks. Somit war auf begrenzter Fläche eine direkte Zufahrt zur Scheuer möglich. An der dritten Seite des Hofes waren oft noch kleinere Gebäude (Schweinestall, Holzlege) vorhanden. Hinter den Scheuern befindet sich noch ein kleiner Hausgarten, bevor dann ein heute noch in Teilen vorhandener Ortsetterweg („‘s Gängle“) die Grenze des alten Dorfes Malmsheim zur einstigen freien Feldflur hin markiert.

 

Leider wurde ein großer Teil der alten ortsbildprägenden Malmsheimer Hofanlagen und Scheuern in den letzten Jahrzehnten abgebrochen, das charakteristische Dorfbild mit seinen typischen Eigenheiten hat sich damit stark verändert.

 

Auch das zur Hofanlage gehörige Wohnhaus, dessen Äußeres anlässlich der 1000-Jahr-Feier 1991 noch einmal renoviert worden war, wurde wenige Jahre später abgerissen und durch den Neubau einer Begegnungsstätte ersetzt.

 

Das Wohnhaus des Anwesens Merklinger Straße 10 vor 1990

Die Museumsscheuer ist sehr groß und umfasst (einschließlich Keller) fünf Stockwerke. Erstellt wurde sie hauptsächlich zur Lagerung von Getreide und Heu, die geräumige Tenne im Erdgeschoss diente auch zur Unterbringung von größeren Wagen und zum Dreschen. Die oberen Stockwerke waren ursprünglich nur über das (heute noch sichtbare) Garbenloch und eine lange Leiter erschlossen, selbst das „Schuirarädle“ als Aufzugsmittel hat sich noch erhalten.

 

In Abgrenzung zum Archäologischen Museum im Ortsteil Renningen hat das Malmsheimer Heimatmuseum vor allem die Aufgabe, die bäuerliche und handwerkliche Arbeitswelt und Wohnkultur der letzten 200 Jahre zu dokumentieren. Gezeigt werden Exponate aus diesem Zeitraum, die weitgehend aus Renningen und Malmsheim stammen, ein sehr großer Teil davon aus der Sammlung von Fritz Häfner.

 

Dabei wird im Erdgeschoss des Museums die Landwirtschaft mit zahlreichen Geräten dargestellt, daneben finden dort auch „gewichtige“ Handwerksberufe wie Schmied und Steinmetz ihren Platz.

 

Das erste Obergeschoss ist Handwerksberufen vorbehalten, die mit Holz oder Leder umgehen (Zimmermann, Schreiner/Glaser, Wagner, Küfer sowie Sattler und Schuhmacher). Außerdem sind dort dem Bereich „Wohnen“ drei Räume gewidmet (Küche, Wohnzimmer und Schlafzimmer).

 

Im zweiten Obergeschoss sind Berufe zu sehen, die sich mit Textilien befassen (Spinnerei, Weber und Schneider). Außerdem ist dort die Hälfte der Fläche für wechselnde Sonderausstellungen vorgesehen, die das Museum immer wieder für Besucher attraktiv halten sollen.

 

Im (nicht allgemein zugänglichen) dritten Obergeschoss sind Depoträume und eine kleine Werkstatt untergebracht.

 

Da das Wohnhaus der Hofanlage wegen der Ställe im Erdgeschoss nicht unterkellert war, wurde auch ein einfacher, kleiner Gewölbekeller in der Scheuer eingebaut. Er war einst zur kühlen Aufbewahrung von Lebensmitteln notwendig und enthält heute zahlreiche einst dafür erforderliche Gerätschaften.

 

Der hinter der Scheuer noch vorhandene kleine Hausgarten wird heute gern für Hochzeiten genutzt und kann gemietet werden.

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