Die Erfindung des Rades zum leichteren Transport von Lasten mit Wagen, war ein gewaltiger Schritt in der Entwicklung der Menschheit.
Die Herstellung und Reparatur von Rädern und Wagenteile in Händen des Wagners, der hierbei eng mit dem Schmied zusammenarbeitete. Dieser steuerte die eisernen Wagenteile (Achsen, Rad- und Nabenreife und Beschläge) bei. Der Beruf des Wagners zählt damit zu den ältesten im Dorf.
Auch die meist hölzernen Geräte seiner überwiegend bäuerlichen Kunden entstanden unter seinen Händen wie Gabeln, Rechen, Stiele, Pflüge, Eggen, Leitern oder Schlitten. Ging etwas zu Bruch, ersetzte er die beschädigten Teile.
Bei der Auswahl des Holzes berücksichtigte er die künftige Form und Beanspruchung. Er verwendete je nach Eignung die heimischen Holzarten und häufig "Krummholz", das also bereits die Form z. B. einer Schlittenkufe in sich trug.
Sein Arbeitsplatz war die Drechsel-, Hobel- und Schnitzbank, wo er mit Äxten, Sägen, Hobeln, Bohrern, Zieh- und Stecheisen das rohe Holz in Stiele, Naben, Speichen oder Werkzeuge verwandelte.
Die Einführung gummibereifter Metallräder lies den Wagnerberuf Mitte des 20. Jh. praktisch aussterben.