Die Schlafstube

Im Mittelalter war das Himmelbett mit Dach und Vorhang

der Vorläufer der separaten Schlafstube.

 

Es bot damit nicht nur etwas Privatsphäre, sondern auch Schutz vor Kälte und Ungeziefer.

Da dieses Bett ziemlich groß war, schlief in ihm nicht selten die ganze Familie eng aneinander gekuschelt.

 

Das eigene Bett oder gar die eigene Schlafkammer war bei der meist kinderreichen Landbevölkerung bis Anfang des 20.Jh. unüblich: Kleinkinder schliefen zunächst bei der Mutter im Ehebett, dann in der Wiege. Ältere Geschwister mussten sich zu zweit oder gar zu dritt ein Bett teilen. Damit niemand nachts heraus fiel, konnte die "Bettschere" (Gitter) eingesetzt werden.

 

In den Kammern standen so viele Betten, wie Platz vorhanden war. Reichte der nicht aus, musste auf andere Räume ausgewichen werden. Eine Heizung gab es nicht: Im Winter waren morgens die Wände und Fenster mit Eisblumen bedeckt.

Mit der kupfernen Bettflasche konnte man das Bett wenigstens etwas vorwärmen.

 

Zusätzlich stand in den Schlafkammern meist noch ein Wäscheschrank oder eine -truhe und evtl. eine Kommode. Als Beleuchtung musste eine Kerze reichen, später eine Öllampe ("Tranfunzel").

 

Das Bett war statt des heute üblichen nachgiebigen Lattenrostes mit harten Brettern ausgelegt. Als "Matratze" diente ein Strohsack aus grobem Leinen.

Darauf lag das mit Hafer- oder Dinkelspreu gefüllte Unterbett. Darüber wurde das Leintuch gebreitet. Als Oberbett diente meist ein großes, schweres Federbett und mit Hühner- oder Gänsefedern gefüllte Kissen.

Druckversion | Sitemap
© Heimatverein Rankbachtal