Kanone

Nachbau einer kleinen Feldschlange im Kaliber 51mm mit Ladeschaufel, Setzer, Krätzer und Wischer

 

Die Feldschlange (Serpent; engl. Culverine), auch Kolubrine (franz. Couleuvrine, türk. Kolomborna), war ein Kanonentyp des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit.

Feldschlangen hatten ein relativ kleines Kaliber (im Vergleich zu den sonst üblichen Kalibern dieser Zeit) von 5–8 cm. Der Lauf war dazu sehr lang, wodurch Treffergenauigkeit, Reichweite und Durchschlagswirkung der Geschosse erhöht wurden, da in dem längeren Lauf die Kugeln nachhaltiger dem Explosionsdruck der Treibladung ausgesetzt waren.

Dieser Kanonentyp wurde von der Mitte des 15. Jahrhunderts bis ins 17. Jahrhundert verwendet.

Neben dem eigentlichen Geschütz führte der Büchsenmeister und seine Knechte eine Vielzahl von Zubehör mit sich. Die Ladeschaufel diente zum Einbringen der Pulverladung und musste so dimensioniert sein dass notfalls ohne Nachwiegen eine volle Ladung hinein passte. Der Setzer war eine Stange mit einer zylindrischen Verdickung am Ende und diente zum Ansetzen der Ladung, der Verdämmung und des Geschosses. Der Wischer war mit Schafwolle umwickelt und wurde angefeuchtet. Nach einem Schuss wurde das Rohr feucht durchgezogen um noch glimmende Pulverreste zu löschen bevor die neue Ladung angesetzt wurde. Ein Feger, mit einer großen Rundbürste am Ende diente zum Reinigen des Rohres. Eine kleine Räumnadel aus weichem Metall wurde nach jedem Schuss verwendet um das Zündloch von Pulverrückständen zu reinigen. Lunten und das Pulverhorn mit dem Zündkraut sowie die Hilfsmittel zum Richten des Geschützes wie Quadranten, Aufsätze, Winkelhakenlineal sowie Kaliberstab und Kugellehren rundeten die Ausrüstung des Büchsenmeisters ab. Die Knechte führten noch allerlei Schanzwerkzeug mit um die kastenförmigen Verbauungen der Legestücke und die Schildwände zu errichten, das Geschütz nach dem Schuss wieder zu positionieren und Hebekräne um die Rohre zum Transport auf Wagen zu heben.

Protze ist, eine einachsiger Karren, der zum Transport eines Geschützes mit der Lafette verbunden wird.

Um ein Geschütz gefechtsbereit zu machen, muss es abgeprotzt werden, bevor es in Feuerstellung gebracht wird, das heißt die Protze wird entfernt und in der abseits gelegenen Protzenstellung abgestellt. Um die Marschbereitschaft herzustellen, muss es aufgeprotzt werden.

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