Bosch - Forschungscampus

Von der Streuobstwiese bis zum

Bosch-Forschungscampus

 

1936

Rodung des Hardtwald und der Streuobstwiesen

 

Es mussten 30 ha Wald und 79 ha Feld für den Bau des Flugplatzes von den Gemeinden Renningen und Malmsheim abgegeben werden.

 

1937

Bau des Flugplatzes Malmsheim

 

Am 13. November 1936 gab die Luftwaffe die Absicht zum Bau eines vorgeblichen Notlandeplatzes bekannt. Bis 1937 wurden die Pisten errichtet, meist in Nachtarbeit.

Die Gebäude wurden als Gutshof getarnt und der Flugplatz bekam Bahnanschluss

an den Bahnhof Renningen der Schwarzwaldbahn.

 

1939 -1945

Flugbetrieb in Malmsheim und Unterkunft für Kriegsgefangene

 

Im Zweiten Weltkrieg wurden bei der Invasion Frankreichs 1940 von Malmsheim aus Flugzeuge der Typen Messerschmitt Bf 110 und Junkers Ju 88 eingesetzt.

Mit Beginn der Invasion Russlands 1941 stellte die Luftwaffe den Flugbetrieb in

Malmsheim ein und der Platz wurde umfunktioniert zu einer Unterkunft für Kriegs-

gefangene, die in der Landwirtschaft arbeiteten. Gegen Kriegsende wiederum waren Teile des Jagdgeschwaders 53 in Malmsheim stationiert.

 

1945 - 1952

Durchgangslager für Flüchtlingen und Vertriebene

 

Nach Beendigung des 2. Weltkrieges wurden die Gefangenen entlassen. Ab 1946 wurde auf dem Gelände ein Durchgangslager für Vertriebene und Flüchtlinge aus dem südost- und ostdeutschen Raum eingerichtet, die das Durchgangslager Malmsheim füllten. Zunächst mussten nur Familien von den Gemeinden im Landkreis in Wohnungen aufgenommen werden.

Schon am 31. Januar 1946 kam der erste große Transport mit mehr als 1500 Umsiedlern aus dem Banat,  Siebenbürgen und Ungarn, aber auch bereits Vertriebenen aus dem Sudetenland und anderen Ländern in Malmsheim an.

Viele wurden sofort weitergeleitet, da schon Folgetransporte angekündigt waren. In Renningen und Malmsheim verblieben viele Volksdeutsche aus Ungarn, dem Banat und dem Sudetenland.

Dem Landrat war inzwischen von der Regierung mitgeteilt worden, 15 000 "ostdeutsche Flüchtlinge" aufzunehmen. Mit viel Mühe konnte dieses Kontingent auf 11 000 herabgesetzt werden. Von den vielen Tausend Lagerinsassen von 1945 bis 1961 fanden ca. 2000 Menschen schließlich auch in Renningen und Malmsheim eine neue Heimat.

Von 1949 bis 1955 diente das Lager auch den Heimkehrern aus englischer und französischer Kriegsgefangenschaft. Sie wurden nach der allgemeinen Begrüßung registriert, ärztlich untersucht. Sie erhielten ein Heimkehrergeld in Höhe von 50 DM.

 

1951 - 1962

Die Bundesluftwaffe übernimmt den Flugplatz Lärmgeplagte Anwohner besetzen den Flugplatz

 

Ab 1951 benutzten die US-Streitkräfte das Gelände wieder militärisch. Von 1955 bis 2010 befand sich hier ein Bundeswehrstützpunkt. Zur geplanten Stationierung von Heeresfliegern kam es nicht. Die US-Streitkräfte nutzen das Areal zum Üben. Im Zusammenhang mit dem Vietnamkrieg erweitern die Amerikaner ihre Aktivitäten. Es wurden von Anfang der sechziger Jahre bei Tag und Nacht Hubschrauberpiloten ausgebildet.

1957 Die Absicht des Bundesverteidigungsministeriums, den früheren Flugplatz Malmsheim wieder für militärische Zwecke zu verwenden, hat in den beteiligten Gemeinden, vor allen Dingen in Malmsheim und Renningen, zu großer Erregung geführt.

1962 Lärmgeplagte Anwohner besetzen den Flugplatz. Daraufhin wird ein Teil des Flug- und Übungsbetriebes eingestellt.

1962 Der Flugplatz weckt immer wieder Begehrlichkeiten. Auch ein Großflughafen für bis zu zehn Millionen Passagiere im Jahr ist im Gespräch. Zuletzt nutzen die Calwer Fallschirmjäger und die US-Armee das Areal als Absprungzone.

 

Freizeitgelände

Fliegerfest - Drachenfest - Zeppelin NT - Schlittenhunderennen - u.v.m.

 

Über Jahre hinweg wurde der Flugplatz von der Bevölkerung als Freizeit- und Festgelände genutzt. Das alljährliche Flugplatzfest in Malmsheim. Es zieht Tausende von Besuchern an. Von Sportflugzeugen über historische Doppeldecker sowie bis hin zu exotischen Fluggeräten. Im Oktober das Drachenfest, mit Vorführungen von verschiedenen Drachen, Unterhaltung und Spaß für Kinder sowie eine Nachtflugvorführung mit Feuerwerk am Samstag nach Einbruch der Dunkelheit.

 

2008

Bosch gibt den Startschuss zur Grundstückssuche

 

2009

Unterzeichnung eines Eckpunktepapier zur Errichtung eines neuen Forschungszentrums zwischen Bund, Land und Bosch.

 

2010

Erwerb des Nord- und Südgrundstücks durch Bosch Das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen will hier seine zentrale Forschung bündeln. Dazu sollen rund 310 Millionen Euro investiert werden.

 

2012

Neubau des Bosch-Zentrums für Forschung und Vorausentwicklung: Hochhaus als Zentralgebäude (60 Meter hoch, 12 Stockwerke), 11 Labor und Werkstattgebäude (zwischen 10 und 19 Meter hoch, 2-3 Stockwerke) sowie zwei Gebäude für die Standort-infrastruktur. Es entstehen rund 1700 Arbeitsplätze für Bosch Forscher aus den bisherigen

Standorten Gerlingen/Schillerhöhe, Schwieberdingen und Waiblingen, die in Renningen konzentriert werden.

 

2014

Beginn der Umzüge.

Bosch-Forschungscampus

 

Internationaler Forschungs- und Entwickungsverbund der Bosch-Gruppe

Der Forschungscampus Renningen bildet den neuen Knotenpunkt des internationalen Forschungs- und Entwickungsverbundes der Bosch-Gruppe.

Das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen bündelt in Renningen erstmals seine Aktivitäten der Forschung und Vorausentwicklung im Großraum Stuttgart an einem Standort. Rund 1 700 Mitarbeiter erforschen hier neue Materialien, Methoden und Technologien und entwickeln neue Systeme, Komponenten und Fertigungsprozesse.

Nach Vorbild eines universitären Campus sind die Gebäude weitläufig auf dem Grundstück angeordnet. Das zukunftsweisende Arbeitsumfeld am neuen Standort soll die Kreativität und Zusammenarbeit fördern. In Summe investierte Bosch 310 Millionen Euro in das neue Forschungszentrum vor den Toren Stuttgarts.

Mit dem Forschungscampus Renningen besteht der internationale Forschungsverbund des Zentralbereichs Forschung und Vorausentwicklung ab 2015 aus insgesamt neun Forschungsstandorten in sieben Ländern.

 

 

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