Der Naturschutzbund (NABU) gehört mit mehr als 900 000 Mitgliedern (einschl. LBV Bayern) zu den größten Umwelt- und Naturschutzorganisationen Deutschlands. In über 2000 Gruppen engagiert sich der NABU für den praktischen Natur- und Artenschutz vor Ort.
Die NABU-Gruppe Renningen-Malmsheim und die Vorläuferorganisation als DBV-Ortsgruppe (Deutscher Bund für Vogelschutz) konnte schon einiges für den Natur- und Umweltschutz in der Gemeinde bewegen. Die NABU-Gruppe möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Auch kommende Generationen sollen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten sowie über gute Luft, sauberes Wasser und gesunde Böden verfügt.
Die NABU-Gruppe Renningen-Malmsheim hat Stand 2025 ca. 280 Mitglieder, davon viele Aktive, die regelmäßig an Aktionen teilnehmen und Veranstaltungen in der Stadt zu spannenden Themen veranstalten. Die Mitglieder engagieren sich in der Region für die Landschafts- und Naturschutzgebiete, Klimaschutz, für die Hecken, blühende Pflanzen, Amphibien, Reptilien, eben für die gesamte Flora und Fauna.
Viele Bemühungen und Projekte, die angestoßen wurden, führten bereits 1991 zur Gründung des "Forum für Naturschutz- und Landschaftspflege". Hier haben sich unter Federführung der Stadt Renningen der Anglerclub, die Obst- und Gartenbauvereine, die Jägervereinigung, der Bauernverband sowie der NABU zusammengefunden, um sich der Pflege und der Erhaltung der stadtnahen Natur- und Landschaftsräume zu widmen. Neben den gemeinsam durchgeführten Aktionen ist vor allem der Gedankenaustausch der Vereine ein sehr wichtiger Baustein.
Zur Geschichte des NABU Renningen-Malmsheim
1899 wurde der „Bund für Vogelschutz (BfV)“ durch Lina Hähnle gegründet. 1910 hatte der BfV bereits 21.900 Mitglieder in 341 Ortsgruppen. Davon stammten 16 Mitglieder aus Renningen, denn bereits 1909 wurde die Ortsgruppe Renningen gegründet.
Über die ersten 100 Jahre der Ortsgruppe findet sich folgender Text in der Festschrift der NABU Ortsgruppe Renningen-Malmsheim zum 100 jährigen Bestehens im Jahr 2009 (Seiten 5 und 6). Eine PDF-Datei der Festschrift kann auf der Seite des NABU Renningen-Malmsheim heruntergeladen werden.
https://www.nabu-renningen.de/app/download/6201322463/Festschrift+100+Jahre+NABU-RM.pdf?t=1454853014
Ab 1968 steht der ehemalige Lehrer Paul Michaelis der Ortsgruppe vor, der seit 1958 Renninger war und 1977 verstarb. Wie lange er die OG leitete, ist uns leider nicht bekannt.
1965 wurde der Bund für Vogelschutz in Deutscher Bund für Vogelschutz DBV und 1990 schließlich in Naturschutzbund Deutschland e.V. NABU umbenannt.
Eine Neubelebung erfolgte im Januar 1985 mit einem Stammtisch und dann offiziell am 10.06.1986 durch die Neugründung der Ortsgruppe durch Rainer Pliefke, der von den fast 30 anwesenden Vogel- und Naturschützern aus Renningen und Malmsheim zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Karen Thumm war seine Stellvertreterin (inzwischen mit Ihrem Mann Tom nach Australien ausgewandert) und Renate Pliefke führte die Kasse. 1987 übernahm der Malmsheimer Amphibien- und Reptilienkenner Kurt Rimpp den Vorsitz.
In Malmsheim war es der Oberlehrer Erich Kade, der 1953 35 Mitglieder nach Giengen meldete. Die Ortsgruppe spendete 1959 aus Anlass des 80. Geburtstages von Hermann Hähnle 14 DM, keine weltbewegende Summe, damals mit insgesamt 28 Mitgliedern. Interessant ist, dass der Obstbauverein, der heutige Obst- und Gartenbau-Verein Malmsheim, als korporiertes Mitglied im BfV geführt wird. Nach Kades Ausscheiden scheinen die Aktivitäten der Malmsheimer Ortsgruppe erloschen zu sein. Hier wäre des Rektors Emil Höschele zu gedenken, der bis 1933 die Renninger Schule leitete und 1955 gestorben ist. Vom ihm stammt eine der ersten umfassenden Kartierung der Pflanzen und Tiere der Renninger Markung. Und da damals Renningen und Malmsheim noch selbständige Gemeinden waren, endete seine Kartierung am Malmsheimer Mühlberg, nicht ohne einen sehnsüchtigen Blick über die Markungsgrenze zu werfen: „Eine große Zahl von Ödflächen findet sich dagegen noch unmittelbar jenseits der Grenze, auf der Malmsheimer Seite des Mühlbergs. Sie sind im Frühjahr auf weite Strecken mit purpurblauen Glocken der Küchenschelle (Pulsatilla) übersät.“ Die Kartierung dieser Malmsheimer Seite des Mühlbergs wurde in jüngster Zeit nachgeholt (Gottwald et al. 2006).