Fachwerkfüllung Mit Inschrift

Fachwerkfüllung mit Inschrift von 1752

Im Erdgeschoss des Heimatmuseums ist an der südlichen Wand des Ausstellungsraums die ausgebaute Füllung eines Fachwerks befestigt.

 

Das Exponat besteht aus verputzten Bruchsteinen und trägt in einer barocken Umrahmung die Inschrift:

 

Dieser bau stehet in

Gottes Hand, gott woll

In behütten vor feyer u [brand?]

Jacob    Kohler

und

Seine hausfrau Christina

1752

 

Die Füllung stammt aus der einstigen Scheuer des damaligen Anwesens Mühlgasse 3 in Renningen.  „Feuer und Brand“ haben das Bauwerk letztlich nicht zerstört, wohl aber ein Abbruchbagger in den 1990er Jahren.

 

Auf dem nachstehenden Bild ist der ursprüngliche Zustand der Scheunenwand kurz vor dem Abriss zu sehen. Der Heimatverein konnte die Füllung damals ausbauen, restaurieren und für das Museum konservieren. Auch das links daneben anschließende Fachwerkfeld war bemalt, dort war die Inschrift aber nicht mehr lesbar.

 

Erbauer der Scheuer war das Ehepaar Jacob und Christina Kohler. Jacob Kohler wurde 1702 in Renningen als Sohn eines Leinewebers geboren. Im Jahr 1725 hat er die gleichaltrige Christina Ziegler aus Eltingen geheiratet. Das Paar hatte 12 Kinder, sie wurden in den Jahren 1725 bis 1747 geboren. Ein Teil dieser Kinder ist später nach Südosteuropa ausgewandert.

 

Christina Kohler ist 1768 im Alter von 66 Jahren verstorben. Im Jahr darauf hat Jacob Kohler noch einmal geheiratet, die wesentlich jüngere Maria Barbara Supper (1745-1793). Mit ihr hatte er nochmal drei Kinder, geboren in den Jahren 1770 bis 1775.

 

1790 ist Jacob Kohler im für die damalige Zeit sehr hohen Alter von 88 Jahren verstorben („an Nachlassen der Natur“). Er scheint ein angesehener Mann in Renningen gewesen zu sein, 1757 ist er als „Ratsverwandter“, 1763 als „Gerichtsverwandter“ genannt. Aus den Inventurakten ist zu entnehmen, dass er 20 Bücher besessen hat.

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